Der Blut-Druck ist nichts anderes als die Kraft, die das strömende Blut von innen auf die Wände der Blutgefäße ausübt. Er hängt von zwei Stellgrößen ab: Aufgebaut wird er durch die Pumparbeit des Herzens. Von dort aus pflanzt er sich in den Blutgefäßen fort. In ihren Wänden sitzen feine Muskeln, die dem Druck stand halten und verhindern, dass die Adern platzen – ähnlich wie intakte Rohre in einer Wasserleitung. Im Gegensatz zu diesen sind Adern aber nicht starr, sondern elastisch. Sie können sich weiten und enger stellen, so dass auch größere Blutdruck-schwankungen abgefangen werden.

Ohne Druck kein Leben

Ohne Blut-druck kein Blut-fluss. Nur so können alle Organe und Gewebe unseres Körpers durchblutet und versorgt werden: mit frischem Sauerstoff aus der Lunge, mit Nährstoffen aus dem Darm. Abfallstoffe, wie Kohlenstoffdioxid aus der Atmung, oder Endprodukte aus dem Stoffwechsel, werden per Blutstrom entsorgt. Außerdem verteilt das Blut Hormone und Botenstoffe, und seine weißen Blutkörperchen vernichten Bakterien und Viren. Ohne Blutdruck aber stünde alles still.

Ausgetüftelt reguliert

Der Blutdruck ist eine lebenswichtige Größe in unserem Körper. Er wird deshalb über ein komplexes System von Nerven und Hormonen reguliert. Dazu sitzen in den Blutgefäßen kleinste Messinstrumente, so genannte Druckrezeptoren. Sie verformen sich unter Druck und leiten dies als Information an das Gehirn weiter. Dort wird gecheckt, ob der Wert zu hoch (oder auch zu niedrig) ist. In der Folge schickt das Gehirn Signale aus, die den Herzschlag hoch- oder runterregulieren, oder die Weite der Blutgefäße neu einstellen.

Nur so ist es möglich, dass der Blutdruck innerhalb bestimmter Grenzen stabil bleibt. So sorgt der gesunde Körper dafür, dass der Blutdruck bei Kälte nicht zu hoch wird, in der Sauna nicht gefährlich weit absinkt oder bei Stress in Beruf oder Familie schwindelerregende Höhen erreicht. Gerät dieses System aber dauerhaft außer Takt, kann sich ein chronischer Bluthochdruck einstellen. Dieses Risiko erhöht sich mit zunehmendem Alter, aber auch bei Übergewicht und Bewegungsmangel. Bleibt ein Bluthochdruck unerkannt oder unbehandelt, drohen gefährliche Folgeerkrankungen.

 

Nicht in Stein gemeißelt

Auch wenn es sich oft so anhört: Ein gesunder Blutdruck hat keine feste Größe. Er ist dynamisch, und das ist auch gut so. Er steigt bei körperlicher Anstrengung deutlich an, da die Muskeln mehr Blut = Sauerstoff plus Nährstoffe braucht, genau wie in Schrecksituationen, wenn der Körper eine Bedrohung spürt und Energie zum Kämpfen oder Weglaufen braucht. In Ruhe jedoch sollte er von allein wieder absinken und sich auf Normalwerte einpegeln.

  Gudrun Hoffmann   sbtlneet, qimono / pixabay.com

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